MASSIVE HOLZSCHLÄGE ERNTEN MASSIVE KRITIK

Manch ein Wanderer oder aufmerksamer Zeitgenosse hat festgestellt, dass in unseren Wäldern viel Holz geschlagen wird. Ebensolches ist in unseren Zeitungen zu lesen.

Die Bürgergemeinde möchte mit diesem Artikel der Bevölkerung Gelegenheit geben, diese Eingriffe besser zu verstehen.

Das Eschensterben sowie auch das Buchensterben zwingt die Waldbesitzer aus Sicherheitsgründen diese einst so wichtige Baumart zu fällen und die lichten Flächen wieder aufzuforsten. Ebenfalls fallen wegen Trockenheit und Hitze in den letzten Jahren viele Weisstannen dem Borkenkäfer (Krummzähniger Weisstannenborkenkäfer) zum Opfer. Er befällt bevorzugt die astfreien Stammpartien, die durch obgenannte klimatische Einflüsse geschwächte ältere Tannen. Diese Eingriffe verursachen ebenfalls grössere Kahlstellen in unseren Wäldern.

An Orten wo es nicht möglich ist auf Naturverjüngung zu setzen (Wucherung von Brombeeren) muss neu gepflanzt werden.

Es wird versucht mit seltenen Baumarten wie Edelkastanie, Elsbeere, Speierling und Traubeneichen die Zukunft des Waldes zu sichern um kommenden Generationen einen stabilen und gesunden Wald zu hinterlassen. Bevorzugt werden, des Klimawandels wegen, TRAUBENEICHEN.

 

 «Die einheimischen Eichenarten verfügen über ein hohes Anpassungspotenzial und sind aufgrund ihrer morphologischen, physiologischen und ökologischen Eigenschaften gut auf den Klimawandel vorbereitet.

 

In der Schweiz wird gemäss einem mittleren Klimaszenario bis ins Jahr 2100 mit einer um 2,7–4,1 °C erhöhten Jahresmitteltemperatur und einer Abnahme der

Niederschlagsmenge im Sommer von 18–24% gerechnet. Diese Klimaänderungen werden nicht ohne Auswirkungen auf die Stabilität und Produktivität der Wälder bleiben.

So muss bei trockenheitsempfindlichen Baumarten wie Buche, Fichte und Tanne mit erhöhten Waldschäden gerechnet werden, während trockentolerantere Baumarten wie die Eiche besser auf die Klimaveränderung vorbereitet sein sollten. Die Eichen dürften vom Klimawandel sogar profitieren und ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Baumarten steigern. Neben dem anspruchsvollen Waldbau ist die Arbeit mit der Eiche auch mit besonderen Investitionen verbunden: Vorbereitung der Verjüngungsflächen, Pflanzung, Wildschutz, aufwendige Pflege (etwa 30 000 CHF / ha).»

Da die Eiche eine sehr langsam wachsende Baumart ist, muss der Jungbaum jährlich freigemäht werden, ansonsten würde er von anderen Bäumen und Sträuchern überwachsen und absterben.

 «Der Entscheid für die Eiche muss daher von allen Interessengruppen mitgetragen werden; vom Bund über den Kanton bis hin zum Waldeigentümer.

Die Eiche zeichnet sich auch durch ihren hohen Naturwert aus. Zahlreiche Kleinsäuger, Vögel, Insekten und andere Wirbellose sowie Pilze, Flechten und Moose nutzen Eichen und eichenreiche Wälder als Lebensraum. In Mitteleuropa sind 300 bis 500 Arten direkt oder indirekt auf die Eiche angewiesen. Etwa dieselbe Anzahl Organismen nutzt diese Baumart fakultativ. Rund 300 Insektenarten – dreimal mehr als bei der Buche – sind ausschliesslich auf der Eiche zu finden.

Der Mittelspecht gilt als Zeigerart für bio - logisch wertvolle Eichenwälder. Damit er ansässig wird, braucht er 10 bis 30 Eichen pro ha, welche einen Brusthöhendurchmesser von mindestens 35 cm aufweisen.»

  

«..» Aus Literatur (Waldwissen.ch)